
Sex mit
Männern: So geht's!
(Oder: Das
How-to-make-love-to-a-man-ual)
Sie wollen endlich
herausfinden, ob es mit ihm auch im Bett so nett ist wie im Gespräch? Aber
niemand hat Ihnen je gesagt, was Männer wirklich wollen?
Dem lässt sich
abhelfen. Studieren Sie aufmerksam die folgende Gebrauchsanweisung und lernen
Sie die Grundregeln guten Geschlechtsverkehrs. Denn nur bei sachgerechter
Bedienung werden Sie an Ihrem Neuen lange Freude haben.
Die Grundlagen
1.
Seine Wünsche:
Wenn Männer
Sex haben wollen, wollen sie nicht Nähe, nicht Kuscheln und auch nicht
Innigkeit. Sondern: Sex.
2.
Seine Gefühle:
Beim Sex
möchte er sich sicher und entspannt fühlen. Das Telefon soll nicht läuten, der
Krieg nicht ausbrechen und das Gespräch über die gemeinsame Zukunft weiter
verschoben werden. Das bedeutet nicht, dass er Sie nicht liebt. Doch für Liebe
bleibt immer noch genügend Zeit. Für Sex nicht unbedingt.
3.
Sein Körper:
Gewiss
bereitet es ihm Vergnügen, wenn Sie ihm liebevoll den Hintern tätscheln,
verspielt in seinem Brusthaar kraulen, zärtlich sein Schlüsselbein erkunden.
Aber man kann es auch übertreiben.
So weit, so
gut...Verstanden? Gut, dann mal weiter im Text...
1.
Anbahnung
Männer sind
durchaus dankbar, gibt man ihnen zu verstehen, dass man sich mehr vorstellen
könnte als gemeinsame Restaurantbesuche. Sie müssen es nicht aussprechen, aber
Sie sollten es signalisieren: lockere Gespräche, einladendes Lächeln, unkeusche
Blicke, Sie wissen doch, wie das geht.
Häufige
Fehler:
- Die
Schlampen-Panik ("Wenn ich ihm sage, dass ich mit ihm schlafen will,
respektiert er mich nicht mehr") Oh doch!
- Die
Hinhaltetaktik ("Wenn ich ihn noch ein Vierteljahr zappeln lasse, verzehrt
er sich umso mehr nach mir") Oh nein!
- Die
Kalte-Schulter-Strategie ("So weit kommt's noch, dass ich ihm Zeichen
gebe. Er soll ruhig um mich kämpfen!") Wieso eigentlich?
2.
Ausziehen
Sie brauchen
sich keine besondere Mühe mit der Inszenierung zu geben, nüchterne Sachlichkeit
reicht. Ihr Outfit sollte der Absicht entsprechen. Winterliche Wollschlüpfer, verwaschene
Slips oder Still-BHs sind underdressed, kompliziert verhakte Korsetts, Latex
oder Slips ouverts overdressed. Die bewährte Fick-mich-Unterwäsche, die Sie
auch sonst immer bei den Dates tragen, nach denen es passieren soll, genügt.
Slipeinlagen oder fröhlich baumelnde Ausziehfädchen sollten seinen Blicken
verborgen bleiben; auch bei Männern kann sich erotische Spannung jäh
verabschieden. Wenn er schließlich nackig ist, sollten Sie seinen Körper
zunächst eher beiläufig in Augenschein nehmen. Nicht jeder Penis verträgt
glockenhelles Gelächter.
Häufige
Fehler:
- Wampe
einziehen, Licht stockdunkel dimmen, Titten verstecken, Cellu tarnen.
-
Striptease-Vorführungen: Lassen Sie sich doch für RTL2 casten.
- Enttäuschung
zeigen: Soll er denn Ihre Speckrollen doch noch kommentieren?
3.
Kommunizieren beim Sex
Reden, lachen,
stöhnen sind in Ordnung; labern, gackern und das Haus zusammenbrüllen lassen
zuverlässig seine Erektion schrumpfen. Und was immer Sie vermutet haben: Männer
gucken Pornos nicht, weil ihnen die Dialoge gefallen, sondern weil die Handlung
sie interessiert. Ihre Performance im Bett sollte partnerschaftlich sein. Sex
ist etwas für zwei Menschen, nicht für einen Mann und ein Brett. Also wäre es
nett, gäben Sie dem Herrn, der in Ihnen steckt, das Gefühl, dass Sie anwesend
sind.
Häufige
Fehler:
-
Grundstellung einnehmen, Augen schließen: Warum haben Sie überhaupt angefangen?
- Sich auf ihn
stürzen: Nie etwas von Timing gehört?
-
"Tiefer! Fick mich! Du machst mich so geil!" - Geht's noch?
- "Kannst
du mich bitte ganz doll festhalten, ich liebe dich so, ich habe dich immer
geliebt, liebst du mich auch?" - Geht's noch?
4.
Vorspiel
Ein wenig
Rummachen zum näheren Kennenlernen finden auch Männer schön. Knutschen, Ihre
Brüste über seine Brust glitschen lassen, dreckige Dinge in sein Ohr hauchen:
sehr willkommen. Sie sollten davon ausgehen, dass er keine süße Muschikatze ist
und es lieber hat, mit forderndem Nachdruck berührt zu werden als mit
ängstlicher Zärtlichkeit. Und es nervt außerordentlich, wenn Sie bei Ihren
Expeditionen alles unterhalb der Gürtellinie weitflächig umstreicheln.
Häufige
Fehler:
- Mit Ihren
tollen langen blonden Haaren, mit Ihren hinreißend geschwungenen Wimpern, mit
Ihren sensiblen Fingerkuppen sanft seinen ganzen Körper erforschen ("Fass
endlich meinen Schwanz an!").
- Ihre
französisch manikürten Fingernägel herzhaft in seinen Rücken krallen, weil Sie
doch eine so leidenschaftliche Liebhaberin sind ("Wie komm ich bloß von
dieser Irren weg?").
5.
Genitalien
Falls Sie vor Penissen
Angst oder Abscheu empfinden, sollten Sie Sex mit Männern meiden, hat ja keiner
was von. Ein Schwanz will mit Vergnügen, Absicht und Interesse, nicht nebenbei
berührt werden. Einige Faustregeln: gequetschte Hoden sind aua, stakkatohaftes
Gerubbel sorgt für Verstimmung, Variationen machen auf angenehme Weise
wahnsinnig. Falls Sie ihn gern betteln hören, genügt es, ihn ein Dutzend mal
bis grausam knapp vor die Ejakulation zu stimulieren.
Häufige
Fehler:
- Nicht oder
zu sanft anfassen.
- Mit Herablassung
anfassen.
- Gelangweilt
anfassen.
- Über die
Eichel schrabbeln, an den Hodensäcken ziehen, wie eine Besengte rumreiben.
- Die kantigen
Modeschmuckringe vorher nicht abnehmen.
6.
Soll ich? ("Blasen")
Formen Sie mit
den Lippen eine nette kleine Manschette, nehmen Sie beherzt seinen Penis in den
Mund und machen Sie, was logisch erscheint. Sie können Ihre Aktivitäten mit den
Händen unterstützen, mit den Zähnen sollten Sie sich zurückhalten. Ob Sie
schlucken oder spucken, ist Ihre Sache. Andererseits ist Sperma nicht ekliger
als Lipgloss, Karamellsirup oder Sprühsahne.
Häufige
Fehler:
-
Das-mach-ich-nur-dir-zuliebe-Gesichtsausdruck.
-
Warum-hast-du-mich-nicht-gewarnt-Gesichtsausdruck.
-
Würgegeräusche.
7.
Liebe machen ("Ficken")
Wie Sie Ihre
Genitalien miteinander verstöpseln, ist egal, Hauptsache, dass. Bei Stellungen,
bei denen Sie Tempo und Intensität bestimmen (Cowgirl, Reverse Cowgirl usw.),
haben Sie möglicherweise mehr Spaß bei jenen Herren, die sich nicht
zurückhalten können.
Häufige Fehler:
-
Teilnahmslosigkeit.
- Kopf
herumwerfen. Zappeln. Laut schreien. Leise wimmern. Manisch glotzen.
- "Noch
eine Minute, nur noch eine Minute ..."
- "Kann
es sein, dass ich den Herd nicht abgeschaltet habe?"
8.
Perverser Schweinkram
Männer sind ein
entdeckerisches Geschlecht und probieren gern alles Mögliche aus: Fesseln,
gefesselt werden, Ihre beste Freundin dazubitten, Sie in Overknee-Stiefeln
nageln. Einiges davon ist nett, manches höchst albern (aber das weiß man oft
erst hinterher). Wobei Sie mitmachen, müssen Sie selbst entscheiden, Sie
sollten sich nicht unter Druck setzen lassen. Andererseits gibt es auf dieser
Welt den einen oder anderen Trick, der großartige, hochgradig verwirrende
Orgasmen bewirkt.
Häufige
Fehler:
- "Echt
nicht!"
- "So
weit kommt's noch!"
- "Was
denkst du von mir!"
- "Hat
das diese Tussi mit dir immer gemacht?"
9.
Orgasmus
Wenn Sie lange
genug seine von Gott vorgesehenen Körperteile stimulieren, wird er kommen. Für
Männer ist das kein Problem, also müssen wir darüber nicht reden. Falls es
anderswo als in Ihrer Vagina, Ihrem Mund oder anderen interessanten
Körperöffnungen geschieht, haben Sie ein Problem mit seinem klebrigen
Schmodder. Schwarze Satinbettwäsche ist keine so tolle Idee.
Häufige
Fehler:
- "Na
endlich!"
-
"Konntest du nicht warten?"
- "Toll
war das aber nicht ..."
10.
Hinterher
Wie immer es
für Sie war: Jetzt ist nicht die Zeit für Kuschelorgien oder Ihre private
Agenda 2010. Vermutlich wird er eine der folgenden Aktivitäten vorziehen: eine
Zigarette rauchen, zum Kühlschrank marschieren, Pipi machen. Gönnen Sie ihm ein
paar Minuten Regeneration und verschieben Sie den emotionalen Kram auf später.
Oder fangen Sie wieder von vorn an. Falls er einschläft, liegt es meist daran,
dass er sich entspannt fühlt und keine verheißungsvolle Alternative geboten
bekommt. Dem ließe sich abhelfen.
Häufige
Fehler:
-
Findest-du-nicht?-Sätze.
-
Was-ich-immer-schon-mal-sagen-wollte-Sätze.
-
Hast-du-dir-nie-darüber-Gedanken-gemacht?-Sätze.
So weit noch
alles klar? Schön, dann kommen wir zum letzten -und dennoch wichtigen-
Abschnitt
1.
Vorzeitige Ejakulation:
Er kommt, ehe
Sie auch nur in die Nähe Ihres eigenen Orgasmus gelangen. Kann an ihm (fünf Minuten),
aber auch an Ihnen (fünf Stunden) liegen.
Die Lösung:
Noch einmal von vorn anfangen. Falls es chronisch wird: Therapie für ihn. Oder
einen suchen, der sich mehr Zeit lässt für Sie.
Keine Lösung:
"Macht
doch nichts."
"So
wichtig ist mir das auch wieder nicht."
"Echt? So
scharf mache ich dich?"
2.
Impotenz:
Er bekommt
keinen hoch. Passiert schon mal: zu viel Stress, Aufregung, keinen Bock, der
Chef hat ihn auf der Abschussliste.
Die Lösung:
Darüber schmunzelnd hinwegsehen. Falls es chronisch wird: ihn zum Arzt und/oder
zur Therapie schicken. Oder einen Mann mit Erektionen suchen.
Keine Lösung:
"Mach dir
nichts draus!"
"Es liegt
an mir, oder?"
"Hast du
eine Geliebte?"
"Eins sag
ich dir: Wenn du beim nächsten Mal auch wieder keinen Ständer hast, such ich
mir einen anderen."
3.
Langeweile:
Sie wissen
genau, dass er zuerst zwölf Sekunden lang mit Ihrem linken Nippel spielen wird,
ehe er mit seiner rechten Hand den Bauch hinuntertastet, wo sie 30 Sekunden
lang bleibt, um dann ...
Die Lösung: Sie
sagen ihm, was Ihnen nicht passt, dass er sich gefälligst anstrengen soll, dass
Sie keine Böcke auf diese Ödnis haben. Wenn er okay ist, wird er sich
verändern. Wenn er nicht okay ist, schießen Sie ihn ab.
Keine Lösung:
"Na ja,
so ist es eben immer in Beziehungen."
"Wahrscheinlich
bin ich auch langweilig."
"Okay,
ich lass ihn zweimal pro Woche rüber, dann gibt er wenigstens Frieden."
p.s. für
Frauen: Nachdem wir das
nun geklärt haben, werden Sie, liebe Frauen uns Männer nun hoffentlich besser
verstehen. Sie werden sehen, wenn sie dieser Anleitung folgen, wird Ihnen ihr
Mann (Freund, Liebhaber etc) zuvorkommender begegnen, und Sie mehr denn je
begehren.
p.s. für
Männer: Wird echt Zeit,
dass wir "verstanden" werden. Legt das eurer Frau vor und wartet
einfach den nächsten Sex ab (und Sie wird neugierig sein, davon könnt ihr
ausgehen). Dann einfach laufen lassen und...